Seit Wochen fiebern wir auf unseren Urlaub hin: Drei Wochen Ferien auf Sabir. Es wird für Claudia und mich das erste Mal sein, dass wir auf dem eigenen Schiff sein werden. Claudia kennt Sabir nur von den Fotos, die ich vor und während des Kaufs gemacht habe und natürlich von meinen Erzählungen. Es sind viele Dinge, die wir mit und auf Sabir üben müssen – wir haben noch nie so ein großes Schiff alleine zu zweit bewegt.
Anreise nach Funchal
Am Donnerstag, den 4. Juli sollte unser Flieger um 14:15 Uhr von Stuttgart nach Funchal gehen. Durch einen Streik französischer Fluglotsen sind wir jedoch erst eine Stunde später losgekommen. Irgendwann gegen 20:30 Uhr Ortszeit waren wir in Funchal auf dem Flughafen und haben uns von einem Taxi zu unserem Hotel gleich neben der Kathedrale in der Altstadt bringen lassen.
Wir haben uns an der Rezeption des Hotels ein Restaurant empfehlen lassen und sind relativ zügig raus gegangen. Zunächst haben wir eine kleine Runde durch die Stadt gedreht und uns die Promenade und den Hafen angeschaut. Im Restaurant „O Arco“ (Der Bogen) haben wir sehr lecker gegessen. Das Essen war auf eine Art zubereitet, dass es eher „wie Zuhause“, als „im Restaurant“ geschmeckt hat.
Irgendwie ist es ein komisches Gefühl: Wir sind in den Urlaub gestartet, aber noch nicht angekommen. Sabir liegt immer noch 40nm von uns weg und wir müssen uns weitere 24 Stunden gedulden, bis wir bei ihr angekommen sind.
Der Tag in Funchal
Bis die Fähre heute Abend um 19:00 Uhr nach Porto Santo geht, haben wir noch einen ganzen Tag Zeit uns Funchal anzuschauen. Wir haben uns Geocaches in Funchal gesucht und diese als Stadtführer genutzt.
Auf diese Weise haben wir uns die Kathedrale angeschaut (leider nur von Außen, Innen war ein Gottesdienst), Reste des Forte de São Filipe und den Bauernmarkt von Funchal.
Der Markt ist großartig, allerdings scheint man als Tourist dort „besondere“ Preise zu bekommen.
Wir essen „Bolo do Caco“, ein typisch madeirisches (sagt man so?) Knoblauchbrot, trinken „Galão“ und lassen uns treiben.
Am späten Nachmittag sind wir zur Probe zum Fähranleger gelaufen. Wir wollten schauen, wie weit das ist. Wir müssen später ja jeder über 20kg Gepäck da hin tragen.
Es waren am Ende ca. 20 Minuten Fußmarsch. Das schreit nach Taxi…
Gegen 18:00 Uhr sind wir auf der Fähre nach Porto Santo. Um 19:00 Uhr geht es pünktlich los. Wir haben uns auf der Backbordseite ins Freie gesetzt und beobachten, wie zunächst der Hafen, dann Funchal, der Flughafen und irgendwann der Nordöstlichste Zipfel von Madeira an uns vorbei ziehen. Wir erleben dramatisches Wetter: Dicke Wolken und Nebel über Madeira, über dem offenen Atlantik (und Richtung Porto Santo) blauer Himmel und Sonnenschein.
Gegen 21:25 Uhr erreichen wir Porto Santo bei einsetzender Dämmerung. Wir versuchen im Hafen angestrengt Sabir ausfindig zu machen – es gelingt uns mit Mühe. Von der Fähre runter entsteht Chaos, als das Gepäck ausgeladen wird. Wie die Heuschrecken stürzen sich alle auf die Gepäckwagen und zerren ihre Koffer und Taschen ohne Rücksicht auf Verluste herunter…
Bis wir unsere Taschen glücklich haben, sind alle Taxen schon abgefahren. Dieses Mal müssen wir also unsere schweren Taschen tragen. Von der Fähre zu Sabir sind es ca. 1,7km. Sabir mag es spannend: Immer mit dem Blick auf den Steg, an dem sie liegt, schleppen wir uns und die Taschen dem Ziel entgegen.
Endlich sind wir angekommen. Leider ist es Nacht, so dass von Sabir nicht viel zu erkennen ist. Groß ist sie – ich wusste das – für Claudia ist es überraschend. Wir gehen an Bord. Ich schalte den Strom ein, wir machen die Luken auf und lassen frische Luft rein. Wir suchen uns eine Kajüte zum Schlafen aus und packen unsere Schlafsäcke auf das Bett. Wir haben es endlich geschafft, wir sind angekommen.
Vorne in der Marina-Bar stoßen wir mit einem Glas Bier auf Sabir und unsere kommende Zeit mit ihr an.