Die Sanddüne von Maspalomas auf Gran Canaria, die sich mit einer maximalen Länge von 6 km und einer maximalen Breite von 2 km, auf insgesamt 400 Hektar ausdehnt, steht heute auf unserem Programm. Sie ist ein Wunder der Natur und erstreckt sich zwischen Playa des Ingles und dem Leuchtturm von Maspalomas. Laut unserem Reiseführer soll es innerhalb Europas nichts vergleichbares geben – zumindest was die flächenmäßige Ausdehnung anbelangt.
Wir schauen im Vorfeld, ob wir öffentliche Verkehrmittel benutzen können. Dies wäre nach Maspalomas tatsächlich möglich, für die Fahrt morgen ins Landesinnere benötigen wir jedoch auf jeden Fall ein Auto. Da wir auch noch einkaufen wollen, mieten wir uns heute schon ein Auto. Wir fahren mit dem Bus nach Arguineguín, denn dort ist die Autovermietung. Es geht entlang der Küste wo ein unschönes Hotel am nächsten steht.
In Arguineguín angekommen, übernehmen wir das Auto und fahren weiter nach Maspalomas. Wir parken in der Nähe der Dünen, um dann in Richtung des Hotels „Riu Palace“ zu laufen. Dies ist nämlich auch der Eingang zu den Sanddünen. Auf dem Weg zum Strand bietet sich uns ein erster spektakulärer Anblick.
Wir sind von jetzt auf nachher in eine komplett andere Welt katapultiert. Wo es auf unserer Fahrt hierher laut, dreckig und bebaut war, sehen wir jetzt nur noch Sand. Wir kommen uns vor, als wären wir in der Sahara. Da die Dünen von Maspalomas eine der Attraktionen von Gran Canaria sind, sind hier natürlich viele Menschen unterwegs. Geht man jedoch eine Weile hat man schnell das Gefühl, als wäre man hier alleine.
Wir stehen zunächst mal eine ganze Weile und lassen diesen Anblick auf uns wirken, dann gehen wir los, barfuß im warmen, weichen Sand. Es ist ziemlich beschwerlich hier zu laufen. Die Sonne scheint erbarmungslos vom Himmel, es weht kein Lüftchen. Nach einiger Zeit finden wir ein etwas schattiges Plätzchen unter einer Palme, hier machen wir Rast und genießen unser mitgebrachtes Vesper. Es gibt Hirsebratlinge und Kartoffelsalat, die noch vom Vorabend übrig waren.
Nach der Rast geht es weiter. Wir laufen auf den gekennzeichneten Wegen Richtung Strand. Dort geht es eine ganze Weile entlang der tosenden Brandung. Irgendwann können wir geschickt in die Dünenlandschaft einbiegen und es bietet sich uns der nächste atemberaubende Blick. Wir erklimmen eine Düne – was gar nicht so leicht ist – und es wird uns das Ausmaß dieser Landschaft hier bewusst.
Wir setzen noch ein Zeichen für den Frieden, genießen den warmen Sand und gehen dann den Weg zurück.
Inzwischen bläst uns ein kräftiger Wind permanent ins Gesicht. Was ja erst Mal nicht schlimm ist, wir mögen das ja… nur hier ist er gespickt mit kleinen feinen Sandkörnchen. Wir vermummen uns so gut es geht… aber auch Tage später werden wir noch Sand in unseren Schuhen, Kleidern, den Haaren und Ohren finden…
Wir sehen immer wieder, wie der Wind über die Dünenlandschaft fegt, Fußspuren verwischt und schöne Wellenmuster in den Sand zeichnet.
Wieder zurück auf Sabir lassen wir den Abend im Cockpit ausklingen und gönnen uns heute das dritte Bier „Mucho“, welches wir seinerzeit auf Lanzarote bei der Brauerei Nao gekauft hatten.