Da wir morgen von Culatra aus in Richtung zum Rio Guadiana, dem Fluss an der Grenze zwischen Spanien und Portugal aufbrechen wollen, müssen wir noch einmal einkaufen, damit wir möglichst lange autark unterwegs sein können.
Wir fahren zu dritt mit der Fähre von Culatra nach Olhão. Dort wollen wir uns zum einen nochmal ausgiebig das Städtchen anschauen, zum anderen eben Proviant einkaufen.
Peter wird später – sobald es mit der Tide passt – mit dem Dinghy nachkommen. Unser Wasservorrat geht zur Neige und er möchte zwei 20l Wasserkanister füllen, so dass wir mit diesen die Tanks von Sabir füllen können. Im Ankerfeld vor Culatra gibt es anscheinend ein Boot, bei dem man Wasser kaufen kann, aber niemand kann uns sagen wann es unterwegs ist oder wie man es „bestellen“ kann.
Bis wir drei mit der Fähre in Olhão sind, ist Peter auch schon da. Er kann an der Tankstelle den Benzinkanister für den Außenborder des Dinghies füllen und bekommt die Wasserkanister gratis dazu gefüllt.
Zu viert schlendern wir durch die Gassen von Olhão. Da Peter und ich in den vergangenen zwei Tagen schon das Städtchen ausgekundschaftet haben, konnten wir heute die schönsten Stellen direkt ansteuern.
Als wir Hunger verspüren finden wir das „Frango de Cidade“ (Hühnchen der Stadt). Das klingt sehr verlockend und wir nehmen uns ein Mittagessen als Take-Away mit. Es gibt Schweinefleisch mit Muscheln und dazu Pommes und für mich einen gemischten Salat, Tomatensalat und ebenfalls Pommes. In einem Park in der Nähe des Hafens machen wir es uns im Gras bequem und verspeisen ein äußerst leckeres Essen.
Anschließend laufen wir noch zu den Salinen von Olhão. Wir sind beeindruckt von dieser Landschaft und schlendern bei brütender Hitze an den Becken entlang in denen das Salz gewonnen wird.
Unter der glühenden Sonne verdunstet das Meerwasser und es bilden sich Salzkristalle die zu Boden sinken. Meersalz soll wohl gesünder sein als Salz aus Bergwerken, denn es enthält wohl wertvolle Mineralien und Spurenelemente aus dem Meerwasser und es kommt ohne Zusätze wie künstliche Aufheller oder Rieselmittel aus.
Die Rotfärbung kommt von der eisenhaltigen Tonerde und von Mikroalgen die rote Farbstoffe enthalten. Das Wasser aus dem Atlantik ist so klar und sauber, dass das Salz zu 100 Prozent naturbelassen bleibt. Seit nachweislich über 2000 Jahren wird hier an der Algarve das Salz so gewonnen.
Die Salinen sind ein Paradies für Wasservögel. Wir machen viele schöne Fotos von Vögeln, die sich in den Becken der Salinen und an deren Rändern tummeln.
Zurück in Olhão tätigen wir unsere Einkäufe. Mit großen Einkaufstaschen bringen wir drei die Einkäufe mit der Fähre zurück. Peter fährt das Dinghy mit den Wasserkanistern zu Sabir.
Wir treffen Peter wieder am Steg der Fähre. Er fährt zuerst mich mit ein paar Taschen aufs Schiff danach sollen Martina und Hannes mit den restlichen Einkäufen abgeholt werden. Während wir durch das Ankerfeld fahren, fällt uns tatsächlich das Wasserboot auf, das zwischen den ankernden Schiffen nach Kunden sucht. Wir ändern unseren Kurs, fahren zu dem Schiff und bitten darum, uns zu Sabir („O barco azul“ – das blaue Boot) zu folgen und unsere Wassertanks zu füllen. Wir können uns tatsächlich verständlich machen (Jorge spricht nur portugiesisch) und so kommen wir heute tatsächlich doch noch zu zwei vollen Wassertanks (ca. 500l passen rein, ca. 300l haben wir getankt). Falls jemand aus der Leserschaft mal das Wasserboot in der Lagune hinter Culatra rufen möchte: Die Nummer lautet +351 912 621 263.
Für heute Abend haben wir eine „Poké à la Sabir“ vorbereitet. Die hat mindestens so gut geschmeckt, wie die, die wir in Lagos gegessen haben.
Martina macht uns einen Sundowner und wir werden dafür mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang belohnt.