Culatra begrüßt uns heute Morgen mit einem großartigen Spektakel: Im Westen ist der Vollmond zu sehen und im Osten geht gleichzeitig die Sonne auf.
Vor ein paar Tagen in Ayamonte waren wir bei der Besorgung einer neuen Matratze für unser Bett im Salon ja ziemlich erfolglos. Heute wird es jedoch klappen. Wir sind hier in der Nähe einer IKEA-Filiale, in der wir uns eine geeignete Matratze kaufen können. Im Vorfeld habe ich schon im Internet geschaut und gesehen, dass die Matratze, die wir gerne hätten hier in Faro abholbar ist.
Wir nehmen die Fähre nach Olhao und rufen uns, als wir angekommen sind, eine Uber-Mitfahrgelegenheit. Es ist das erste mal, dass wir Uber nutzen und wir sind von der Fahrt nach Faro angenehm überrascht. Das Fahrzeug war sehr sauber und der Fahrer hat auf uns einen sympathischen Eindruck gemacht. Auf der Straße fuhr er besonnen und hat uns zügig und sicher zu unserem Ziel gebracht. Preislich liegt die Uber-Mitfahrgelegenheit deutlich unter einem Taxi.
Obwohl wir bei IKEA relativ genau wissen, wo wir hinwollen – nämlich in die Bettenabteilung zu den Matratzen – schlendern wir einmal komplett durch die Möbelaustellung. Wir suchen nach Körbchen, die wir auf unseren Ablagen zur Organisation unseres Krims und Krams verwenden können. Leider haben wir nichts schönes gefunden.
Die Matratze war nach einigem hin und her meinerseits („doch lieber die oder doch die andere…“) einigermaßen schnell ausgesucht und auch durch die Quengelhalle mit den Kerzenlichtern sind wir einigermaßen zügig durchgekommen. Mit der Hilfe eines Mitarbeiters haben wir die Matratze in der SB-Halle entdeckt und haben alles an einer SB-Kasse bezahlt.
Die Uber-Mitfahrgelegenheit auf dem Rückweg nach Olhão war dann nicht so der Hit. Der Fahrer ist sehr unbeherrscht gefahren. Er ist relativ dicht aufgefahren und hat nicht nur einmal an einem Stauende eine Vollbremsung hinlegen müssen. Nachdem der erste Fahrer vorhin von uns eine Bewertung von fünf Sternen und ein Trinkgeld bekommen hat, geben wir diesem Fahrer nur drei Sterne und kein Trinkgeld.
Die Fähre bringt uns mit unserer sperrigen Fracht nach Culatra zurück. Wir verstauen die unhandliche Matratze so auf unserem Dinghy, dass wir auch noch Platz haben und bringen unsere Einkäufe heil zurück auf Sabir.
Wir lassen den Tag gemütlich ausklingen und genießen einen weiteren schönen Sonnenuntergang in der Lagune hinter Culatra. Die Matratze werden wir morgen für unser Bett im Salon zurechtschneiden.
Heute – am nächsten Morgen 😉 – haben wir einiges zu tun:
- Wir müssen die Matratze zuschneiden und
- Sabir wieder fein für unseren Gast machen.
Eins Vorweg: Es ist echt ein komisches Gefühl, eine nagelneue Matratze auszupacken, sie aus dem Schonbezug zu nehmen und darauf vorzubereiten, sie mit einem Messer „kaputt“ zu machen. Rückgabe oder Garantie fällt hundertprozentig aus, da hilft es auch nicht, den Kassenzettel sorgfältig aufzubewahren…
Wir nehmen uns die Rolle Packpapier, die wir uns für genau solche Zwecke gekauft hatten und legen sie auf dem Bett auf der Backbordseite unseres Salons aus. Wir stückeln mehrere Bahnen aneinander und schneiden es so, dass es exakt die Größe hat, die später die Matratze haben soll.
Danach breiten wir die Matratze auf der Steuerbordseite auf dem Tisch aus – da haben wir mehr Auflagefläche – und versuchen unsere Schablone so auf die Matratze zu pinnen, dass wir die Schnittkante mit einem Edding auf dem Schaumstoff anzeichnen können.
Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie schweißtreibend diese Angelegenheit war. Unter Deck war es in der prallen Mittagssonne ziemlich heiß und wir waren immer wieder mal froh nach oben an die frische Luft zu kommen. Zudem glich das Ganze einer akrobatischen Leistung, die Matratze auf engem Raum auf die passende Größe zurechtzuschneiden.
Mit unserem großen Küchenmesser schneiden wir die Matratze Stück um Stück in die gewünschte Form. Da die Matratze deutlich dicker, als die alte ist, müssen wir an der Stelle, an der die Rückenkissen sind auch etwas von der Dicke wegnehmen.
Am Ende passt sie perfekt in die Rundungen und auch die Rückenkissen stehen auf der richtigen Höhe.
Wir ziehen den Matratzenschoner (der immer noch seine rechteckige Form hat) über die Matratze. Danach kommt ein dunkelblaues Spannbetttuch darüber und zusammen mit den gestreiften Kissen ergibt sich ein wunderschönes Gesamtbild.
Leider stellen wir im Verlaufe des Tages fest, dass wir nicht einberechnet haben, dass sich die Matratze ja noch in alle Richtungen ausdehnt. In der Länge ist das egal, da ist sie ja auf der einen Seite durch die Navigationsecke und auf der anderen Seite durch die Wand zur Toilette begrenzt. Aber nach vorne in den Salon hängt sie ein wenig über und hinten an den Rückenkissen wird sie zu dick, so dass es die Kissen nun zu weit nach oben schiebt… Da müssen wir irgendwann noch einmal ran – heute nicht mehr.
Wir putzen Sabir noch einmal gründlich und machen Ordnung. Am Ende des Tages sind wir und Sabir bereit – Christoph kann kommen. Morgen wird er in Faro ankommen und wir werden ihn in Olhão treffen. Wir freuen uns.