Cabildo, Cortado et cetera

Da Claudia in den Titeln unserer Blog-Beiträge Alliterationen mag, muss ich heute auch mal eine machen.

Heute steht ganz im Zeichen der Vorbereitung unserer Pläne für die nächsten Tage.

Damit wir vor der Insel La Graciosa ankern dürfen, benötigen wir eine Erlaubnis. Die ganze Insel ist Teil eines Meeresschutzgebietes, in dem neben der Fischerei auch die Schifffahrt in dem Bereich strengen Regeln unterliegt. Hierzu gehört das Ankerverbot rund um die Insel, mit Ausnahme der Bucht am „Playa Francesa“. In dieser Bucht darf man mit einer besonderen Genehmigung bis zu 10 Tage ankern.

Die Erlaubnis bekommt man, indem man einen Antrag bei der Inselregierung, dem „Cabildo Insular de Lanzarote“, stellt. Das kann man im Voraus digital machen. Das Formular dazu findet sich auf diversen Seiten im Internet. Die Suche (zum Beispiel über Google) nach „solicitud de fondeo la graciosa“ sollte das Formular finden. Dieses schickt man dann per E-Mail an medioambiente3@cabildodelanzarote.com. Wichtig: Hierbei ist zu beachten, dass die Erlaubnis mit einem gehörigen Vorlauf von 30 Tagen vorab eingeholt werden muss.

Da wir uns nicht so weit im Voraus festlegen wollten und wir eh auf der Fahrt von Madeira nach Lanzarote nicht über La Graciosa gekommen sind, haben wir uns die Erlaubnis persönlich bei der Inselregierung im „Cabildo“ abgeholt. Das Gebäude (auf dem Foto im Kopf der Seite zu sehen) befindet sich am Ende des „Playa del Reducto“ – gar nicht weit von der Marina entfernt.

Wir nehmen unsere Fahrräder und fahren entlang der Strandpromenade bis zum Cabildo. Möchte man das Gebäude betreten, muss man durch eine Sicherheitskontrolle, wie am Flughafen. Die Taschen werden durchleuchtet und selbst muss man durch einen Metalldetektor gehen. Danach wird man in einen Wartebereich geschickt.

Nach einer kurzen Wartezeit kam eine freundliche Mitarbeiterin der Verwaltung und hat nach unserem Begehr gefragt. Da sie nur wenig englisch gesprochen hat, haben wir das Handy als Übersetzer verwendet: „Necesito un permiso para fondear mi barco en La Graciosa“ (Ich benötige eine Erlaubnis, um mein Boot vor La Graciosa zu ankern). Wir bekamen dann das selbe Formular ausgehändigt, das es auch digital gibt und haben dieses ausgefüllt. Das ausgefüllte Formular wurde von offizieller Seite geprüft und wir konnten binnen weniger Minuten unsere Erlaubnis in den Händen halten. Keine Rede mehr von 30 Tagen im Voraus…

Vor dem Cabildo weht übrigens die Regenbogenflagge – sehr schön!

Die erfolgreiche Aktion haben wir sodann mit einem Cortado Leche y Leche im Café „Mi Niña“ gefeiert. Zum Cortado gab es für Claudia ein – für meine Begriffe viel zu kleines – Himbeergebäck und für mich eine Art Pain au Chocolat. Wir saßen im Außenbereich des Cafés auf Barhockern an einem Fenster und haben unseren Kaffee und das Gebäck sehr genossen. Das Café hat uns sehr gefallen und wir empfehlen es gerne weiter, sollte jemand mal hier vorbeikommen.

Zurück auf dem Schiff nehmen wir uns unsere Ankerkette vor. Durch die Benutzung, an der Algarve und auf Porto Santo im vergangenen Sommer und Herbst, hat die Farbe, mit der wir die Kette alle 10m markiert hatten, gelitten. Der Sand auf dem Meeresboden hat die rote Farbe derart abgeschmirgelt, dass sie auf den ersten 30m fast nicht mehr erkennbar war. Wir wollen die Kette heute mit farbigen Kabelbindern markieren und hoffen, dass diese besser zu sehen sind und länger halten. Wir holen die Ankerkette komplett aus dem Ankerkasten und legen sie auf dem Steg ab. Alle 10m legen wir eine Schleife und markieren dann dort die Kette. Am Ende holen wir sie mit Hilfe der elektrischen Ankerwinsch wieder ein. So sollten wir für unser nächstes Ankermanöver vor La Graciosa vorbereitet sein.

Nach einem frühen Abendessen machen wir uns noch einmal zu Fuß auf den Weg in Richtung Cabildo, da sich dort auch eine Art Busbahnhof befindet, von dem aus wir mit einem Direktbus in 10 Minuten für 1,40€ pro Person zum Flughafen fahren können.

Wir holen unseren Mietwagen ab und fahren direkt zu einem Supermarkt, in dem wir uns wieder ein paar große Flaschen Trinkwasser und etwas Obst und Gemüse kaufen.

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