Das Museum von Angra ist im ehemaligen Franziskanerkloster aus dem 15. Jahrhundert untergebracht. Das Gebäude sieht von außen schon sehr imposant aus. Im Inneren bekommt man Informationen über die Geschichte der Stadt, der Insel, ihre Bräuche, die Feldarbeit, alte Handwerksberufe und vieles mehr. Außerdem soll es alte nautische Geräte und Logbücher dort geben und alte Seekarten. Na, das klingt doch so, als müssten wir uns das auf jeden Fall anschauen. Einen längeren Ausflug wollen wir heute nicht machen. Zum Einen ist es uns zum Wandern zu warm, zum anderen haben wir der Crew der Astra Hilfe beim Ablegen versprochen, falls sie welche bräuchten.
Also, auf gehts ins Museum! Was wir nicht wissen, sonntags ist hier Muesumstag und wir müssen keinen Eintritt bezahlen. Oh, das freut uns natürlich besonders. Die Dame, die uns am Eingang in Empfang genommen hat und uns die Info zum kostenlosen Eintritt gab, bittet uns in den Raum nebenan. Wir gehen hinein und sind umgeben von Schautafeln, auf welchen die Geschichte des Klosters auf portugiesisch beschrieben ist. Hmm… wir schauen uns ein bisschen enttäuscht an. Haben wir uns im Museum geirrt?!?? Das Gebäude schaut von außen so riesig aus, das kann doch noch nicht alles gewesen sein. Aber okay, für keinen Eintritt wollen wir auch mal gar nicht meckern. Wir gehen zurück in den Eingangsbereich, bestaunen da die wunderschöne Decke und eine Statue. Die Dame an der Kasse scheint zu bemerken, wie wir uns hilflos umschauen. Sie kommt zu uns und begleitet uns ein Stück in die andere Richtung mit dem Hinweis, dort würde es weitergehen.
Wir laufen durch die Gänge, kommen vorbei an zeitgenössischer Kunst und schließlich zum Eingang der Kirche. Die Kirche „Nossa Senhora da Guia“, die zu dem ehemaligen Kloster gehört, steht ebenfalls zur Besichtigung offen. Wir gehen durch einen dicken schweren Vorhang. Die Kirche erscheint sehr imposant. Wir sind jedoch etwas verwirrt, als wir sehen, dass im hinteren Teil der Kirche ein Oldtimer steht. Beim näheren Betrachten bemerken wir, dass es ein Leichenwagen ist. Auf einer Schautafel ist die Geschichte des Fahrzeugs beschrieben: Das Auto hat mit der Kirche überhaupt nichts zu tun – es steht da wohl nur, weil da Platz ist…
Hier ein paar Bilder von der Kirche:
Wir gehen weiter Richtung Sakristei, auch hier vorbei an Bildern die zeitgenössische Kunst zeigen:
Hier noch ein Bild von der Sakristei und der prunkvollen Decke:
Schließlich kommen wir zum Kreuzgang mit einem wunderschönen Innenhof.
Auf der anderen Seite des Gebäudes geht es weiter mit einer Ausstellung. Hier sehen wir eine Modelleisenbahn eines Unternehmers von Terceira und trauen kaum unseren Augen als wir das hier sehen:
In den anderen Räumlichkeiten finden sich:
- Geräte zur Navigation
- Porzellan
- alte Seekarten
- Kutschen
- Oldtimer
- ein Floß aus Jeansstoff
Letztlich kommen wir zur Empore mit der Orgel und einem Cembalo. An den Wänden hängen vier große Azulejos. Hier findet alle zwei Wochen immer sonntags ein Orgelkonzert statt. Von anderen Seglern haben wir schon gehört, dass diese Konzerte sehr schön sein sollen und nehmen uns das für den folgenden Sonntag vor.
Nach knapp zwei Stunden sind wir ob der Anzahl von Ausstellungsstücken so geplättet, dass wir nicht mehr wissen, ob wir schon alles gesehen haben. Es ist so unglaublich viel anzuschauen, dass wir gar nicht mehr alles erfassen können. Ist aber auch egal. Wir freuen uns, dass wir so viele schöne Sachen gesehen haben und dafür keinen Eintritt zahlen mussten.
Wir gehen zurück zu Sabir. Jetzt ist eh auch Zeit, um evtl. Astra beim Ablegen zu helfen. Wir sind noch keine halbe Stunde zurück auf Sabir, da fährt Astra mit winkender Crew an uns vorbei. Wir winken zurück, wünschen eine gute Fahrt mit „fair winds“ und sind gespannt, wann sich unsere Wege mal wieder kreuzen werden.
Peter hat sich von der Minze, die hier überall wild wächst, inspirieren lassen. Er möchte unsere Stegnachbarn mal auf einen selbstgemachten Mojito einladen. Heute soll es soweit sein. Unsere „Eiswürfelmaschine“ aus Silikon hat über Nacht 18 Eiswürfel produziert.
Mit einem Hämmerchen schlägt er die Eiswürfel klein, mischt und mixt und das Ergebnis kann sich sehr gut sehen lassen, seht selbst:
Und schmecken tut er auch noch!