Wir haben uns gestern noch mal ein Auto gemietet. Heute wollen wir unbedingt noch die Wanderung zum „Pico Branco“ und zum Aussichtspunkt „Terra Cha“ machen. Dieses mal haben wir (ungeplant) einen Fiat 500 Cabrio bekommen. Das Wetter verspricht gut zu werden und wir hoffen auf ein bisschen Cabrio-Feeling.
Damit wir möglichst viel vom Tag haben, stehen wir sehr früh auf, frühstücken schnell und machen uns dann auf den Weg in den Nordosten der Insel. Bei einem kurzen Stop am Aussichtspunkt Miradouro de Portela können wir ein paar schöne Bilder von der Insel und dem Hafen machen. Die ganze Insel ist nach den Regenfällen der letzten Tage und Wochen von einem grünen Schimmer überzogen – überall sprießt Gras.
Wir fahren weiter zum Startpunkt unserer Wanderung und freuen uns auch hier über die Ausblicke, die sich über unsere grüne Insel bieten. Man könnte fast den Eindruck haben irgendwo in den Alpen zu sein.
Wir stellen den Mietwagen am Parkplatz des Wanderwegs PS PR1 ab und beginnen dort unsere Wanderung gegen halb zehn. Wir planen jeweils 1,5h für Hin- und Rückweg ein.
Der Weg führt an der Flanke des „Pico Branco“ entlang. Obwohl die Steigung moderat und der Weg einen guten Untergrund hat, müssen wir immer wieder stehen bleiben – jedoch nicht um zu verschnaufen, sondern weil uns die Aussicht über die Berge und die Insel immer wieder den Atem verschlägt.
Der Weg führt uns immer wieder durch fette grüne Kleefelder und wir erkennen, dass das satte Grün an den Berghängen vermutlich überall mehr Klee, als Gras ist.
Wir gehen in Serpentinen immer höher bis zu einem Grat. Von dort aus kann man auf die andere Seite des Berges hin zur Küste und Richtung „Terra Cha“ schauen. Unser Weg führt auf der anderen Seite des Grates unter Kiefern am Hang des „Pico Branco“ entlang.
Auch hier müssen wir immer wieder stehen bleiben und die Schönheit des Ortes bestaunen. Der Tag heute ist einfach ideal. Der Himmel ist blau, es gibt nur ein paar Wolken und die Sonne scheint vormittags so auf die Insel, dass das Grün der Kiefern, des Klees und des Grases kräftig leuchtet.
Nach etwas mehr als 1,5h kommen wir am Gipfel des „Pico Branco“ an. Wir verschnaufen kurz und genießen den Rundumblick. Wir waren die ganze Zeit alleine unterwegs. So spät im Jahr gibt es nur noch wenige Touristen auf der Insel. Doch jetzt hören wir Stimmen und sehen unter uns auf dem Weg ein weiteres Paar laufen.
Wir gehen ein Stück des Weges zurück und wenden uns dann unserem Ziel der heutigen Wanderung zu. Auf einem Kamm des „Pico Branco“ gehen wir immer unter Kiefern mit Blick auf die Steilküste unter uns in Richtung „Terra Cha“.
Nach ca. 45 Minuten kommen wir am Aussichtspunkt an. Wir setzen uns auf ein Mäuerchen, schauen in den Süden in Richtung der „Ilhéu de Cima“, der Insel mit dem Leuchtturm, an der wir zuletzt vorbeigesegelt waren. Wir essen unser mitgebrachtes Vesper und erkunden die Umgebung. Der Aussichtspunkt ist eine große Terrasse mit Sitzmöglichkeiten, einem Haus und einem Außengrill. Wir können uns vorstellen, dass hier in der Hochsaison die Hölle los sein muss.
Nach ca. einer halben Stunde kommt auch das andere Paar am Aussichtspunkt an, das wir vorhin vom „Pico Branco“ aus beobachtet hatten. Es sind französischen Segler ebenfalls aus der Marina. Wir unterhalten uns kurz und machen uns dann wieder auf den Rückweg zum Auto.
Zurück zum Parkplatz geht es auf dem selben Weg, den wir bereits gegangen sind. Da wir auf dem Hinweg schon reichlich geschaut, gestaunt und fotografiert haben, sind wir nun schneller und erreichen das Auto nach ca. 1,5h gegen 13:30 Uhr.
Wir fahren zurück zum Schiff, kochen uns dort einen Kaffee und packen für jeden ein Stückchen Apfelkuchen ein, das wir noch von Sonntag übrig hatten. Wir fahren noch einmal in die Bucht „Porto do Frades“ und setzen uns dort zum Nachmittagskaffee hin.
Heute nutzen wir das Auto „richtig“ aus (es bleiben dennoch deutlich unter 50km) und fahren noch einmal an die Südwestspitze nach „Calheta“ um dort auf die untergehende Sonne zu blicken. Da wir das Auto jedoch um 18:00 Uhr schon wieder abgeben müssen, können wir nicht bis zum Sonnenuntergang warten.
Wir sind froh, noch einmal ein Auto gemietet zu haben (wenn das auf Porto Santo auch relativ teuer ist).