Weihnachten im Hochsommer und erste kleinere Arbeiten

Unser erster Tag heute soll ruhig beginnen – wir wollen zunächst mal ankommen, bevor die „richtige“ Arbeit los geht. Zusammen schreiben wir uns eine Todo-Liste mit den Dingen, die erledigt werden sollen, bevor Sabir wieder ins Wasser kommt. Es wird eine ziemlich lange Liste. Viele Dinge darauf warten jedoch auf die Ankunft zweier Päckchen, die ich am 4. Juni auf die Post gebracht habe. Somit ist dem Beginn der meisten Arbeiten ein noch unbestimmtes Datum gesetzt, wann frühestens damit begonnen werden kann…

Auch dieses Jahr fällt für uns (ok, für mich) Weihnachten wieder in den Hochsommer. Ich hatte noch in Deutschland ein paar Bestellungen aufgegeben, die bereits vor uns auf Porto Santo angekommen sind und im Marinabüro auf uns gewartet haben. Es sind alles Dinge, die ich bei Bootsausrüstern bestellt habe. Wir haben nun auch ein aufblasbares Kanu. Das kann eine Person alleine ins Wasser lassen oder wieder aufnehmen, außerdem lässt es sich alleine einfacher paddeln, als das große Dinghy.

Wir haben so etwas wie eine „Über-Bordkatze“. Bereits letztes Jahr sind hier auf dem Boat Yard etliche Katzen herumgestreunt. Dieses Jahr scheinen davon nur noch zwei übrig zu sein. Man erzählt uns, dass sie einem Virus zum Opfer gefallen seien. Eine der beiden treibt sich immer unter Sabir und dem Nachbarboot herum. Sie sucht unsere Nähe, da sie von anderen Seglern gewohnt ist, gefüttert zu werden. Nah an sich heran lässt sie uns aber nicht. Wir wollen sie aber auch nicht zu sehr an uns gewöhnen – nicht dass sie doch noch zur Bordkatze wird.

Wir richten uns noch ein wenig häuslicher ein. Persönliche Dinge, die wir von Familie und Freunden geschenkt bekommen haben, machen Sabir immer mehr zu „Unserer“.

Als letzten Akt heute holen wir die Fahrräder aus der Achterkajüte, lassen Sie aus der luftigen Höhe ab zu Boden und machen sie wieder flott. Mit WD40 werden alle salzig-rostigen Teile wieder gangbar gemacht, so dass die Räder wieder fahrtauglich sind. Wir werden sie in den nächsten Tagen mal beim Bicycle-Repairman vorbeibringen, damit er sie wieder richtig auf Vordermann bringt (Reifen, Bremsen, Kette, Schaltung einstellen).

Da wir noch nichts zu Essen gekauft haben, verlegen wir das Abendessen kurzerhand nach Villa Baleira auf die Terrasse eines kleinen Restaurants. Für Claudia gibt es Gemüse-Risotto (die Auswahl an vegetarischen Gerichten ist gewohnt klein) und ich esse Espetada (am Spieß gegrilltes Rindfleisch).

Sobald die Sonne untergeht wird es empfindlich kalt und wir laufen in unseren kurzen Hosen mit einer dünnen Jacke frierend zurück in die Marina und fallen zufrieden in unser Bett. Morgen beginnen wir mit den ersten Arbeiten.

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