Portimão – Partybucht

Heute wollen wir Richtung Portimão aufbrechen. Peter hat mir schon etwas darüber erzählt und ich bin sehr gespannt, wie es mir dort gefallen wird.

Doch bevor es los geht, pumpen wir noch unser Kanu auf und paddeln in Richtung der Sandbänke, die durch das ablaufende Wasser frei liegen. Hierher kommt man nur auf dem Wasserweg. Deshalb ist hier, im Vergleich zu den Stränden, weniger los und fast niemand zu sehen. Leider hatten wir keine Kamera dabei und können Euch deswegen von hier keine Bilder zeigen.

Nach Beendigung der Fitness-Stunde und dem Verstauen des Kanus, brechen wir gegen 13:00 Uhr auf nach Portimão. Der Wind, der mit etwa 15 Knoten bläst, schiebt uns eine Stunde unter Vorsegel nach Portimão.

Wir kommen vorbei an schönen unbebauten Felsenküsten

zeitweise schaut die Küste aber auch so aus:

Die letzten Meter sind wir in Begleitung einer schönen Ketsch, die unter deutscher Flagge unterwegs ist und alle ihre Segel gesetzt hat.

Wir vermuten, dass sie auch Portimão anlaufen werden und machen ein paar Bilder um sie später an die Eigner zu übermitteln. Wir selbst würden uns sehr freuen, wenn wir mal Bilder bekommen würden, wenn Sabir unter Vollbesegelung fährt.

Wir lassen den Anker im Fluß Arade, begleitet von lauter Partymusik, die über die Bucht schallt, fallen. Heute sind wir mal wieder froh, dass wir unsere „CeeCoach“-Geräte haben. Wir wurden im Frühjahr bei einem TO-Seminar darauf aufmerksam. Peter hat nicht lange überlegt und hat sie bestellt. Die Geräte stammen eigentlich aus dem Reitsport und ermöglichen über Bluetooth eine permanente Sprechverbindung zwischen einem Trainer und seiner Trainingsgruppe. In unserem Fall, bei nur zwei Geräten, gibt es diese Rollenunterscheidung nicht und wir können uns einfach miteinander unterhalten (ohne dass jemand mithören kann).

Wir haben die Gerätchen immer mal wieder daheim, beim Spaziergang, ausprobiert und waren leider etwas enttäuscht vom Handling. Hier an Bord von Sabir sind wir jedoch sehr zufrieden, was die Geräte uns für gute Dienste leisten. Sie machen die Manöver beim Ankern oder im Hafen für uns beide sehr angenehm. Peter steuert Sabir und ich stehe am Anker, das heißt uns trennen grob 10 Meter. Die Sicht und die Verständigung werden durch die Sprayhood und das Rigg eingeschränkt. Bei Umgebungsgeräuschen oder wenn der Wind stark weht, war es immer sehr schwierig den anderen zu verstehen bzw. schwierig im richtigen Moment zu schauen, falls der andere Zeichen gibt. Jetzt können wir jederzeit kommunizieren, so als ob wir nebeneinander stehen würden und das macht das Ankern oder das Anlegen am Steg weitaus entspannter. Ich bin ja jetzt nicht so der Technikfreak, aber die CeeCoach bekommen von mir auf jeden Fall 5 von 5 Sternen.

Nachdem der Anker gefallen ist, schaue ich mir die Umgebung genauer an. Peter war ja unlängst schon mal hier und erklärt mir, dass wir uns im Rio Arade befinden, dessen Ursprung sich im Landesinneren befindet.

Auf der westlichen Seite liegt Portimão mit dem Praia da Rocha, östlich haben wir den Blick auf einen Sandstrand.

Weiter nördlich, den Fluß entlang, liegt das traditionelle portugiesische Fischerdörfchen Ferragudo. Der Blick dorthin wird uns durch ein Fort verdeckt.

Vom Reiseführer wissen wir, dass Praia da Rocha ein Ort ist, an dem es um zwei Dinge geht: Strand und Spaß… Das kann ich nach der kurzen Zeit, die wir hier sind, bestätigen. Ich bin etwas schockiert über den Lärm, der hier herrscht. Ich konzentriere mich auf die gegenüberliegende Landschaft und versuche im Reiseführer noch etwas mehr zu erfahren. Praia da Rocha ist ein Ferienresort direkt an der Küste mit einem weitläufigem Sandstrand, Restaurants und Bars, der Ort wirbt mit „energiegeladenem Nachtleben.“

Portimão wiederum liegt etwa 3km landeinwärts und war ursprünglich ein Zentrum für Schiffbau, Sardinenfischerei und Fischverarbeitung an der Algarve.

Als ich Peter von meinen Recherchen im Netz berichte, kommt es zum Freud’schen Versprecher als ich von „Party“-mão erzähle…

Ich bin erstaunt, wie groß das Ankerfeld ist. Ich zähle etwa 50 Yachten, die hier vor Anker liegen. Die Hafeneinfahrt gleicht einer Autobahn. Hier ist ein ständiges Kommen und Gehen. Dementsprechend viel Lärm sind wir ausgesetzt.

Ein ziemlich luxuriös aussehender, sehr großer schwarzer Katamaran, in dessen anscheinend auf Hochglanz gewienerten Rümpfen sich die umliegende Landschaft spiegelt, wirft neben uns den Anker. Wir schauen uns ob diesen Anblickes sprachlos an. So unterschiedlich kann das Leben an Bord sein, hier bei uns ein „einfaches“ Zuhause, dort eine luxuriöse 5-Zimmer-Wohnung mit vier Bädern, Balkon und Dachterrasse (sogar deren Dinghy hatte ein Sonnendach).

Die Musik wird, je später es wird, immer lauter und für unseren Geschmack immer schlechter. Bei lauter Partystampfmusik überlegen wir uns, was wir am nächsten Tag machen wollen. Wir entscheiden, dass wir uns morgen mal mit dem Dinghy auf den Weg nach Portimão machen. Mit Hilfe des Internets stellen wir uns eine schöne Route durch die Stadt zusammen.

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