Leider war unser Sonntagsausflug mit dem Auto ein bisschen ein Reinfall. Wir wollten uns gerne Teguise anschauen. Sonntags soll dort ein Handwerks- und Bauernmarkt(?) stattfinden. Auf dem Weg nach Teguise wollten wir noch in Mancha Blanca vorbeifahren – auch dort soll ein Bauernmarkt sein.
In Mancha Blanca angekommen sehe ich – als Fahrer – den Markt zunächst überhaupt nicht, so klein ist er. Es waren dort nur schätzungsweise 6-8 Marktstände. Da beide Märkte um 14:00 Uhr schließen, entscheiden wir uns hier zunächst nicht zu halten und lieber den Markt in Teguise ausgiebig anzuschauen.
Dort angekommen, werden wir von Menschen in gelben Warnwesten auf gebührenpflichtige Parkplätze außerhalb der Stadt gelotst. Uns wird erst beim Einparken das Ausmaß der Parkflächen bewusst und mit wie vielen Menschen wir hier rechnen müssen. Es sind bereits Unmengen von Besuchern in Teguise – das kann ja heiter werden.
Auf dem Weg ins Dorf verdichten sich die Menschenmassen. Alle (wir ja auch) strömen in die selbe Richtung, hin zu dem Markt. Das Marktgelände ist eingezäunt. Man kommt nur über zwei Eingänge hinein. Vor jedem haben sich sehr lange Schlangen gebildet, in der sich Besucher für den Einlass anstellen. Bevor man nämlich auf des Gelände darf, werden die grünen EU-Covid-Pässe (Impfzertifikate) überprüft und die Temperatur gemessen (am Handgelenk 🙈).
Ab jetzt haben wir keine Lust mehr auf Teguise und den Markt. Schon klar, dass alle Touristen (wir ja auch) den Markt gerne ohne andere Touristen hätten – aber das geht natürlich nicht. Wir wollen da nicht Teil dieser Menschenmasse sein. Wir nehmen uns vor, bei einem künftigen Besuch auf Lanzarote, Teguise noch einmal in Ruhe anzuschauen – aber nicht mehr an einem Sonntag.
Wir fahren direkt wieder zurück nach Mancha Blanca. Wir schlendern dort über den kleinen Markt und schauen uns die Erzeugnisse an, die von den lokalen Bauern und Händlern zum Kauf angeboten werden. Wir kaufen Obst und Gemüse und sind gespannt auf den Geschmack der lokalen Waren.
Auf dem Weg zurück nach Playa Blanca verlassen wir die Schnellstraße und fahren auf einer parallel verlaufenden Straße zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man auf die Salinen von Janubio schauen kann. Hier wurde früher im großen Stil Meersalz gewonnen, das hauptsächlich an die lokalen Fischer, zur Konservierung des gefangenen Fischs, verkauft wurde. Mit der Verfügbarkeit von großen Tiefkühlanlagen hat das Salz als Konservierungsmittel seine Bedeutung verloren und die Saline (ein Familienbetrieb) musste ihre Produktion deutlich zurückfahren. Heute sind nur noch wenige Becken in Betrieb und das gewonnene Salz wird eher an Restaurants und Touristen verkauft.
Der letzte Reinfall des Tages war der Versuch in Playa Blanca wieder einmal Lebensmittel zu kaufen. Wenn wir schon ein Auto als Transportmittel haben, wollen wir das auch dazu nutzen. Aber wir haben nicht bedacht, dass in Playa Blanca fast nur Touristen verpflegt werden müssen. Entsprechend klein und teuer sind die Läden hier. Das Angebot ist sehr alkohollastig und die Konsumenten scheinen mit den angebotenen Chips, Keksen und teurem Obst zufrieden zu sein. Wir sind es nicht. Mit dem nötigsten für die nächsten zwei, drei Tage machen wir uns auf den Heimweg.
Etwas unzufrieden mit dem Tag kommen wir auf Sabir an. Versöhnt werden wir von einem schönen Sonnenuntergang, bei dem wir dieses überaus kitschige Foto gemacht haben:
Am Montag wollen wir die Marina verlassen und uns vor dem „Playa Papagayo“ an den Anker legen. Zuvor haben wir aber noch ein paar Dinge zu erledigen: Wir wollen noch Wäsche waschen und müssen Sabir von der orangenen Sandschicht befreien, die sich in den vergangenen Tagen wieder auf alle Oberflächen, die Persenninge und die Leinen gelegt hat.
Damit es am Montag nicht zu viel wird, entschließen wir uns die Wäsche heute Abend noch zu waschen. Die Waschmaschinen sind direkt neben der Bar, in der wir neulich schon unseren Cortado getrunken hatten. Da die Bar auch freies Internet hat, packen wir unsere Wäsche und die Notebooks ein. Während die Waschmaschine und danach der Wäschetrockner laufen, sitzen wir in der Bar, trinken ein Bier, essen eine Portion Pommes und veröffentlichen ein paar Blog-Beiträge. Am Ende wird es alles in allem eine ziemlich teure Wäsche gewesen sein: 4€ Waschmaschine + 4€ Trockner + 16€ für die zwei Bier und die Pommes🙈! Wir hätten es ja ahnen können, war es doch die Bar mit den goldfarbenen Löffelchen – aber wir hatten Spaß.
Leider hat der Trockner die Wäsche nicht richtig getrocknet, so dass wir sie noch feucht im Bauch von Sabir aufhängen (draußen liegt zu viel Sand in der Luft).
Damit wir nicht noch einen Tag in der Marina bezahlen müssen, heißt es Montag rechtzeitig vor dem Mittag auschecken – und dann aber auch gehen. Das rechtzeitige Auschecken ist kein Problem. Während Claudia mit dem Wasserschlauch das Schiff putzt, bin ich auf dem Weg ins Büro und melde uns ab. Bis wir aber mit Saubermachen und Aufräumen fertig sind, vergeht noch einiges an Zeit. Kurz vor 12:00 Uhr fährt ein Marinero mit seinem Schlauchboot die Stege ab und sagt uns, dass wir gehen müssen. Claudia handelt noch mal eine halbe Stunde raus. Wir schließen endlich alle Arbeiten ab und fahren gemütlich aus der Marina und fahren in Richtung Südosten zum „Playa Papagayo“.
Wir lassen den Anker vor dem Strand in 8m Tiefe auf Sandboden fallen und machen es uns gemütlich. Um uns herum sind die Windsurfer mit ihren IQFoils am trainieren und fliegen an uns vorbei. Sie verwenden Sabir als Wendemarke und so gibt es immer schön was zu sehen.
Da es abends etwas kühl wird, machen wir uns eine Cholera. Die bäckt eine Stunde auf dem Herd und das heizt den Salon.
Leider haben wir heute, am Dienstag, schon wieder überwiegend trübes Wetter. Die Sonne zeigt sich mal wieder nur als milchige Scheibe am Himmel und es liegt schon wieder Staub in der Luft – gesund kann das nicht sein. Wir verbringen den Tag die meiste Zeit unter Deck und schreiben ein paar Texte. Am Abend backen wir im Omnia-Ofen ein Brot und heizen uns so wieder ein bisschen ein.
Morgen wechseln wir die Insel und fahren nach Fuerteventura. Da wir nur mit wenig Wind rechnen, wählen wir – obwohl wir wissen, dass es da nicht besonders schön sein soll – als Ziel die Inselhauptstadt Puerto del Rosario.