Heute gehts in die Altstadt. Dort gibt es eine Gemüse- und Obsthalle, die möchten wir uns auf jeden Fall auch noch anschauen. Ebenso steht das Columbus-Haus auf dem Plan. Um dort anzukommen, müssen wir etwa vier Kilometer an der vierspurigen Schnellstraße laufen. Das Gute daran ist, der Fußgänger- und Radweg ist gut und breit ausgebaut und man hat auf der gegenüberliegenden Seite der Skyline immer einen Blick auf das Meer, dennoch nerven uns Lärm und Abgase.
Wir steuern zunächst die Markthalle an und genießen es, an den Ständen vorbei zu schlendern und uns an dem schönen Obst und Gemüse mit den tollen Farben zu erfreuen.
Das eine oder andere hätten wir gerne gekauft, aber wir haben uns ja schon gestern auf dem Markt versorgt. An einer Kiwano – Horngurke, kommen wir trotzdem nicht vorbei. Sie wird angepriesen als eine Obstsorte, die hier auf den Kanaren wächst. Wir sind gespannt auf den Geschmack. Der Verkäufer erklärt uns, der Geschmack sei eine Mischung aus Banane, Limette, Gurke und Melone. Sie stammt aus der Familie der Kürbisgewächse.
Wir haben sie probiert als wir zurück auf Sabir waren. Man schneidet sie in der Mitte auf und kann sie dann wie eine Kiwi auslöffeln. Sie hat gut geschmeckt, wird aber sicher nicht unser Lieblingsobst werden und außerdem war sie für unseren Geschmack zu teuer.
Wir kommen auch an einem Stand vorbei, der Kaffesorten von den Kanaren anpreist. Dieses Geschmackserlebnis möchten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Peter bestellt sich einen kleinen Kaffee der kanarischen Sorte. Wir finden beide: Er hat uns zu viel Säure. Etwas enttäuscht darüber machen wir uns auf unseren weiteren Weg in die Altstadt.
Dort angekommen schlendern wir durch die Gassen
und finden das Columbus Haus.
Es soll alleine aufgrund seiner architektonischen Bauweise sehenswert sein. Tatsächlich: Wir werden nicht enttäuscht. Das Haus hat eine sehr schöne Fassade und einen sehr schönen Innenhof.
Im Inneren der Räumlichkeiten, welche allesamt sehr schöne Holzdecken haben, befinden sich Gegenstände für die Seefahrt und zur Navigation.
Man kann auch das untere Stockwerk des Gebäudes begehen. Dort befindet sich eine Ausstellung von Kunstgegenständen aus dem vor-columbianischen Amerika.
Im Innenhof leben zwei Papageien, die mitunter einen ohrenbetäubenden Lärm machen. Als wir uns dem Ausgang nähern, sitzt einer davon auf dem Treppengeländer und scheint diesen zu bewachen. Es erforderte etwas Mut daran vorbeizugehen, zudem davor gewarnt wurde, den beiden nicht zu nahe zu kommen.
Vom Museum aus gehen wir zur Kathedrale Santa Ana. Dort entdecken wir tatsächlich ein paar frei lebende Papageien.
Wir finden noch ein Café und bestellen uns einen leckeren Apfelkuchen und zwei Cortado.
Anschließend schlendern wir durch die Fußgängerzone zurück und entdecken dort einige schöne Häuser mit wunderschönen Fassaden.
Das versöhnt uns wieder ein wenig mit Las Palmas.
Ein weiteres Highlight des Tages ist, dass wir noch ein kleines Café finden, welches äthiopischen Kaffee in seinem Angebot hat. Da kann Peter nicht widerstehen und kauft sich ein Päckchen mit Bohnen. Außerdem finden wir noch einen Papierwarenladen. Hier gibt es auch Packpapier zu kaufen, dieses haben wir schon seit längerer Zeit auf unserer Einkaufsliste stehen. Damit können wir nun von unseren Cockpitkissen Schnittmuster herstellen. Beim nächsten Aufenthalt in Deutschland kann ich dann mit Hilfe meiner Mutter neue Bezüge für die Cockpitauflagen nähen. Der Stoff hierfür ist schon bestellt und geliefert.
Wir kommen an einem Park mit einem schönen Brunnen vorbei.
Der nächste Tag bringt immer mal wieder Regenschauer. Wir können uns nicht motivieren an Land zu gehen und verbringen den Tag an Bord.
Tags drauf scheint das Wetter wieder besser und wir machen uns gegen Abend auf den Weg an den Strand im Nord-Westen der Stadt. Von dort – so hoffen wir – können wir den Sonnenuntergang sehen. Wir nehmen die „Marinera“ mit, eines der Biere, die wir auf Lanzarote in der Brauerei Não gekauft hatten. Die Sonne versinkt hinter der Insel und taucht alles in ein atemberaubendes Licht. Wir können hinter Gran Canaria tatsächlich auch Teneriffa mit dem Teide sehen.
Der anschließende Tag wird Wasch- und Einkaufstag für mich.
Peter geht derweil zum Bootsausrüster. Wir brauchen einen neuen Geber für den Dieseltank. Insgesamt drei Mal war er dort, bis schließlich das passende Teil über die Ladentheke ging.
Zum Abschluss des Tages fahren wir mit dem Dinghy rüber in die Marina um uns abzumelden und die Ankergebühr zu begleichen.
Morgen soll es für uns weiter in den Süden der Insel gehen. Wir stellen uns einen Wecker, so dass wir früh loskommen.