Reserva Florestal de Recreio do Pinhal da Paz

Heute scheint es trocken zu bleiben und wir machen uns mit unseren Klapprädchen auf den Weg zu „Pinhal da Paz“, wie das Schutzgebiet, das in nördlicher Richtung der Marina liegt, von den Einheimischen liebevoll genannt wird. Peter hat eine Route, welche nicht an den Hauptstraßen entlangführt, erstellt. Diese knapp 9 Kilometer sollten mit unseren kleinen Rädern gut zu bewältigen sein.

An der Kirche Igreja de Nossa Senhora dos Anjos stellen wir uns kurz unter, da es zu regnen beginnt. Aber es bleibt bei einem kurzen Sprühregen. Apropos Regen: Dieser „Regen“ ist hier mehrmals am Tag und bis man ihn richtig bemerkt ist er meist auch schon wieder vorüber. Es fühlt sich an, als würde man mit einer Sprayflasche angesprüht. Manchmal regnet es aber natürlich auch hier länger und kräftiger.

Nachdem wir Fajã de Baixo hinter uns gelassen haben, biegen wir im nächsten Kreisverkehr ab. Wir sehen schon von weitem eine Ruine: Die Ruinas Capela Vhils. Sie eignet sich gut für ein Fotomotiv und für einen kurzen Stopp, um die Schönheit dieser Landschaft mal wieder in uns aufzusaugen.

In dem Moment, als wir weiter wollen, kommt eine Nachricht, dass sich Segler am Steg positiv auf Corona getestet haben. Da wir uns die letzten Tage immer mal wieder getroffen haben, überlegen wir uns nun, ob wir gleich umdrehen sollen, um auch einen Test zu machen. Wir entscheiden uns, dass wir weiter radeln. Auf dem ganzen Weg seither ist uns niemand begegnet und im Park werden wir auf jeden Fall zu allen anderen den Sicherheitsabstand einhalten, bzw. falls es zu voll sein sollte, gleich wieder den Rückweg antreten.

Die Landschaft hier ist mal wieder einzigartig wunderschön. Eine Mischung aus Schottland (Hügel, Steinmauern), Allgäu (Blumenwiese, Kühe) und dazwischen riesige dickblättrige Pflanzen, welche bei uns daheim in Deutschland mal grad so, mit viel Liebe, Zureden und Betreuung, am Wohnzimmerfenster wachsen.

Die Beschaffenheit des Weges wird leider nicht besser, stellenweise müssen wir absteigen und schieben. Plötzlich stehen wir an einer Stelle, wo sich – vermutlich durch den Regen der letzten Tage – eine riesige Pfütze gebildet hat. Wir inspizieren die Umgebung, da wir überlegen unsere Räder hier zu lassen und den letzten Weg vollends zu Fuß zu gehen. Doch leider erscheint uns kein Durchkommen. Somit beschließen wir, wieder zurück zu fahren.

Als wir wieder auf Höhe der Ruine sind, fällt uns auf, dass eine Seite von einem Künstler bearbeitet wurde. Es scheint so, dass das Motiv in die Wand gemeißelt wurde. Wir vermuten, dass es uns auf dem Hinweg nicht aufgefallen ist, da es von der Sonne nicht so beleuchtet wurde, wie jetzt und vorhin waren wir vermutlich ob der schönen Landschaft mal wieder reizüberflutet. Wir sind froh, dass wir es noch entdeckt haben und machen gleich nochmal ein Foto.

Wir radeln dann ohne weiteren Stopp zurück nach Ponta Delgada in die Marina.

Zurück auf Sabir, machen wir zur Sicherheit gleich einen Test und sind negativ. Wir werden die nächsten Tage keine größeren Ausflüge oder Bustouren machen und uns mit niemandem treffen. Die Tests in den nächsten Tagen werden übrigens auch weiter negativ bleiben.

Heute Abend holen wir uns an einem Imbisswagen an der Promenade oberhalb der Marina einen Döner Kebab mit kleinen Kartoffel-Chips-Sticks und dazu eine Portion Pommes – ein typisch azorisches Essen… Gegessen wird Zuhause im Cockpit. Sehr lecker!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert