Blog-Piraten

Damit das mit dem Blog mal voran geht, haben die Blog-Piraten übernommen.

Schon seit Jahren, schon bevor Peter sein eigenes Boot hatte, hatte er uns zum segeln eingeladen.

JETZT sieht es aus, als ob es mal klappt: Wir haben Zeit und können unseren Urlaub entsprechend legen, die Pandemiezahlen sind im Rahmen. 

29.9. Donnerstag

Am Donnerstag, 29.9. fahren Claudia und Peter nach einem 3-Wöchigen Aufenthalt in Deutschland nach Porto Santo zurück und wir begleiten sie: Joachim, Monika und Ró.

Nachdem wir mit Eurowings schon fast bis nach Spanien GEFAHREN sind (FRA Startbahn West) kommen wir nach 4 Stunden Flug direkt auf Porto Santo an.

Ab Oktober wird es diese Direktflüge nicht mehr geben. Mit dem Taxi geht es zur Marina und wir lernen Sabir kennen. Zum ersten mal sind für längere Zeit 5 Personen an Bord, es wird kuschelig, aber es funktioniert gut.

Zum Abendessen geht es in Apollo 14, Burger essen.

Da müssen wir erst mal rausfinden was „ohne Knoblauch“ auf portugiesisch heißt: „sem Alho“ – den verträgt ein Teil der neuen Passenger-crew nämlich nicht. Die Burger sind com Alho!

Diese Nacht schlafen wir nicht gut, weil wir die Geräusche, die Sabir macht nicht gewohnt sind.

30.9. Freitag

Damit wir mit beiden Beinen auf Porto Santo ankommen, machen wir heute eine Wanderung: Zur Capela de Nossa Senhora de Graça und von dort nach Camacha. Dort gibt es erst mal einen Galão im Estrela do Norte, einem sehr hübschen Restaurant – Café.

Weiter geht es zur Fonte de Areia, um das nördlichen Ende des Flughafens herum. Dort gibt es interessante Sandsteinformationen zu sehen und die leider versiegte Fonte de Areia.

Nachdem wir alles  ausgiebig bestaunt haben, bringt uns ein Taxi zurück zur Marina. Auch zu fünft kann man an Deck gemütlich zusammensitzen und zu Abend essen, auch wenn es wirklich kuschelig wird

1.10. Samstag

Urlaub: Lange schlafen – ausgiebig frühstücken – ausgiebig einkaufen für die nächsten Tage – schwimmen im Meer. Ein schöner Urlaubstag!

2.10. Sonntag

Heute wollen wir mal segeln.

Wir stehen zeitig auf und bekommen nach dem Frühstück noch Sicherheitseinweisung und Schwimmwesten angepasst.

Es dauert eine Weile bis alle notwendigen Vorbereitungen durchgeführt sind und das Schiff startklar ist. Wir parken perfekt und mustergültig aus unserem Liegeplatz aus und fahren unter Motor aus dem Hafen, alle, auch die neue Passenger-Crew hilft mit, so gut sie kann. Vor dem Hafen wird Sabir in den Wind gestellt, um die Segel zu hissen. Der Wind kommt aus Nordost. Zunächst kreuzen wir nach Nordost, Richtung „Martins-Insel“  (Ilhéu de Cima) und fahren ein Halse, um mit raumem Wind nach Westen zu fahren. 

Eine Dünung aus Osten bringt Sabir zum Schaukeln, was einem Teil der neuen Passenger-Crew zu schaffen macht. Wir segeln noch eine Weile, aber es wird nicht besser. Somit bricht der Captain den Törn ab und motort in den Hafen, damit die Strapazen für die Betroffenen ein Ende haben.

3.10. Montag

Heute ist es windstill und sonnig. Um die Passenger-Crew wieder zu erden, machen wir einen Spaziergang zu einem schönen Café an einer Windmühle. Hier hat man einen herrlichen Ausblick auf den langen Sandstrand. Wir sitzen hier lange.

Nach dem Abstieg erfrischen wir uns noch im Meer am Strand östlich der Marina.

4.10. Dienstag

Geheimtipp, wenn man nachts nicht schlafen kann: Strandspaziergang und wenn man Glück hat passiert folgendes: Wenn man am oberen Rand des Bereichs entlang wandert, den die letzte Flut erreicht hat und die Algen aktiv sind, die das Meeresleuchten verursachen, kann man schlurfen und den Sand aufwühlen und dadurch entsteht ein kleines „Feuerwerk“ zu Füßen!

Heute Abend ist Grillen angesagt, ab 18:00 am Trockenplatz, wo Boote repariert werden. Es sind hauptsächlich deutsche Segler da, die Seemannsgeschichten und -rezepte austauschen, z.B. der Salat aus Sauerkraut, Thunfisch und Mais von Yoshi: Schmeckt besser als es klingt!

5.10. Mittwoch

Weil heute die Flaute ein Ende hat, wird wieder gesegelt. Die Passenger-Crew ist entsprechend präpariert. Wir stehen zeitig auf und laufen um 11:30 aus.

Die See ist heute noch fast glatt, wir segeln mit raumem Wind die Küste entlang nach Südwesten. Peter setzt volles Tuch, also auch den Besan. Wir segeln bis zur Insel „liegende Frau“ (Ilhéu de Cal) und kreuzen dann wieder zurück. Im Laufe der Zeit gibt es höhere Wellen, Sabir schaukelt munter hindurch und alle haben Spaß. Pünktlich um 16:00 sind wir zurück, wie bei einer gebuchten Seacruise. Wir legen mustergültig an, Yoshi steht mit gezücktem Handy am Steg und will unser Anlegemanöver filmen – leider vergisst er den Auslöser zu drücken. Naja, beim nächsten Mal vielleicht!

Der Passenger-crew geht es nach wie vor gut.

6.10. Donnerstag

Heute ist es ziemlich windig, Ausparken nicht so einfach, drum wandern wir lieber. An der Kirche vorbei zu den drei Windmühlen. 

Hier hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Südküste und es passieren seltsame Dinge:

Wir wandern noch auf steilen Pfaden um den Berg herum und hinterher gibt es einen Body-dip im Meer.

7.10. Freitag

Letzter Tag für Joachim und Ró, wir lassen es langsam angehen. Abends lecker essen im Estrela do Norte in Camacha, wir sitzen auf der schönen Veranda. Fällt da was feuchtes vom Himmel? Wir sind nicht sicher.

8.10. Samstag

5:45 aufstehen und frühstücken.

7:00 kommt das Taxi und holt Joachim und Ró ab um sie zum Flugplatz zu bringen, für den Flug nach Funchal. Von dort geht es um 14:30 weiter nach FRA.

Ich habe in der kommenden Woche noch Urlaub und auch nichts wichtiges vor, daher habe ich um eine Woche verlängert.

Die Restcrew geht zurück zur Sabir und legt sich noch mal in die Kojen.

Der Tag geht irgendwie mit den unterschiedlichsten Unternehmungen, z.B. Kuchen backen vorbei.

Um 18:00 ist Strandkonzert mit Maria und Herry.

Sehr schön, alle sitzen mit einem Lächeln im Gesicht und es wird sogar getanzt!

Joachim und Ró sind nach ca. 12 1/2 h Reise heil zu Hause angekommen.

9.10. Sonntag

Heute ist guter Segelwind: Wir wollen einmal um Porto Santo herum segeln.

Um 10:00 läuft unser Nachbar Eric aus, wir schaffen es um 10:30, Kurs nach Osten, kreuzen gegen den Wind. Auf Höhe der „Martinsinsel“ kommt die Dünung hinzu und Sabir schaukelt munter darüber hinweg, sicher gesteuert von der Windsteuerung. Es gibt auch mal eine extra-Dusche für mich. 

Ich übernehme auch mal das Steuer um ein Gefühl für das Boot zu bekommen. Nördlich der Insel Ilhéu de Fora, dann Halbwindkurs nach Westen mit. Windsteuerung. Peter setzt den Besan.

Die Nordküste von Porto Santo ist sehr steil und schroff, hier will man nicht stranden! Wir segeln vorüber, es gibt sehr interessante vulkanische Felsformationen!

Wir segeln an der Ilhéu da Fonte de Areia (da waren wir neulich wandern!) Vorbei. Später biegen wir nach Süden ab, raumer Wind von Backbord fast Vorwindkurs, die Genua wird eingeholt. Gemütliches segeln mit Schaukelei von hinten schräg. Wir segeln so dicht an der Insel vorbei, man kann sich an den Felsen unterschiedlicher Schichtung und Färbung kaum satt sehen. Nach der Ilhéu da Cal biegen wir wieder nach Osten ab und kreuzen gegen den Wind bis zur Marina. Ca. 19:00 legen wir an, dieses Mal gefilmt von Yoshi, der aus seinen Aufnahmen am selben Abend noch einen schönen Film zusammen schneidet. Außerdem hat er heute unseren Liegeplatz verteidigt. Vielen Dank!

10.10. Montag

Heute ist es ziemlich windig und trübe. Die Bergspitzen hängen im Nebel, die Sirenen singen. Wir machen einen Spaziergang nach Vila Baleira und müssen uns tatsächlich unterstellen, weil es ca. 30 Minuten REGNET!

Yoshi kommt heute Abend zum Essen vorbei, bevor er morgen losfährt und erzählt interessante Seemannsgeschichten.

11.10. Dienstag

Tatsächlich regnet es heute Nacht 2x und früh ist es trübe. Yoshi legt um 10:45 ab und segelt Richtung Kanaren. Inzwischen hat es aufgeklart.

Wir lassen uns von Taxi Bruno in die Berge fahren und machen eine Wanderung zum Pico Branko und Terra Cha. Auf steilen Pfaden, vorbei an interessanten Felsformationen, jede Wegbiegung gibt neue Blicke frei. An manchen Stellen kann man das Meer auf der Nord- und der Südseite der Insel sehen.

Oben auf dem Pico Branco hat man einen fantastischen Ausblick über die Insel und Eidechsen, die keine Scheu zeigen, und in Scharen angehuscht kommen, sobald sie merken, dass hier Menschen sind, die was fressbares fallen lassen könnten. Sie sind sogar fast übergriffig, wenn man ihnen was zu fressen hinhält und beißen ab – von wegen Echsen sind nicht lernfähig!

Wir wandern weiter zu Terra Cha, obwohl es der selbe Weg zurück ist, sieht es anders aus. Auch hier hat man einen tollen Blick über die Küste und übergriffige Eidechsen, die sogar ca. 1/2 m weit springen können! Um 15:00 sind wir zurück, am Anfang des Weges und Bruno holt uns wieder ab. 

Heute gibt es einen langen Ligretto-Abend, bis das Brot fertig gebacken ist.

12.10. Mittwoch

In dieser Nacht regnet es auch 2x, aber im Laufe des Vormittags klart es auf und wird sonnig. Wir wandern heute am Strand entlang, von der Marina bis nach Ponta da Calheta im Westen: 8 km lang! Das Meer hat immer wieder schöne türkis-Töne, die man sich merken muss und leider nicht fotografieren kann. (Fotos haben mit dieser Farbe merkwürdigerweise ein Problem – ich nicht!! ;-))

Das Wasser ist warm, der Wind auch, er kommt von hinten, so wird es nicht zu heiß. Es ist einfach herrlich! Im Strandcafé bei Ponta da Calheta genehmigen wir uns einen Galão, sitzen lange und genießen den Ausblick. Schließlich gehen wir noch mal an den Strand, wo interessante Sandsteinformationen im Wasser stehen. Plötzlich fängt es tatsächlich noch mal an zu regnen, so dass wir uns im Café unterstellen müssen. Der Bus bringt uns um 16:45 zurück nach Vila Baleira, von dort geht’s zu Fuß zur Marina.

13.10. Donnerstag

Was machen wir heute? Es gibt noch eine Wanderung zu den „Orgelpfeifen“ Ana Ferreira und zum Aussichtspunkt Miradouro das Flores, ganz im Westen. Weil wir den Bus in Vila Baleira knapp verpassen, gönnen wir uns ein Taxi, das uns direkt bis zu den Orgelpfeifen bringt: Eine spektakuläre Felsformation, die aus Basalt-Prismen besteht, die sich in verschiedene Richtungen einmal im Kreis nebeneinander gelegt haben. 

Der Taxifahrer empfiehlt uns auch die Höhlen oben drüber zu besichtigen, man muss nur dem Pfad folgen. Es gibt mehrere Pfade, die sich kreuzen und Abkürzungen und zum Schluss muss man über die Felsen klettern – kein einfacher Weg.

Die Höhle ist nicht wirklich groß, aber man hat einen tollen Ausblick über die Insel, den Strand im Süden, die Berge im Osten, in denen wir gestern und vorgestern gewandert sind und auf den Golfplatz der sich als grünes Band mit künstlichen Seen einmal quer über die ausgedörrte Insel zieht.

Für den Abstieg wählen wir die Rückseite des Bergrückens, die nicht so steil ist und wo man bald auf einen Fahrweg trifft, der einen nach unten führt.

Wir wandern weiter, die Straße entlang. Mehrfach begegnet uns ein Rollerfahrer mit seiner Lady auf dem Rücksitz, der uns immer freundlich grüßt. Der fährt wahrscheinlich mit ihr alle Straßen ab, die die Insel zu bieten hat…

Die Straße wird begleitet von einem einem Grand Canyon in Miniatur.

Schließlich steigen wir hoch zum Miradouro das Flores, einem Aussichtspunkt im Westen, von wo man auch mal die flache Oberseite der Ilhéu de Cal sehen kann. Heute ist es nicht so sonnig wie gestern und durch die Wolken werden silbrige Spotlights auf das Meer geworfen. Hier ruhen wir uns lange aus, bis Peter von Eidechsen überrannt wird, außerdem probieren wir die Schaukel aus. Schließlich bringt Taxi Bruno uns zurück zur Marina.

14.10. Freitag

Mein letzter Tag auf Porto Santo, morgen geht es zurück nach Hause.

Ein ziemlich heftiger Wind lockt einen wirklich nicht weit nach draußen.

Morgens ist es noch ziemlich wolkig, gegen Mittag lockert es etwas auf.

Ich bringe die meiste Zeit des Tages damit zu, diesen Blog fertig zu schreiben und die Fotos einzufügen. Dafür müssen wir den Androiden und den Mac überreden, miteinander zu kommunizieren.

Nachmittags gibt es noch einen letzten Schwumm im Meer, obwohl es nicht so heiß ist, dass man UNBEDINGT ins Wasser muss.

Abends gehen wir noch zusammen essen in der Adega das Levadas. Sehr hübsch, sehr leckeres Essen, viele Katzen und gurrende Täubchen. Ein Shuttle holt und bringt uns ab Centro.

Es war sehr schön auf Porto Santo auf Sabir mit Claudia und Peter. Ich komme gerne wieder, wenn es wieder mal passt. 

VIELEN DANK FÜR DIE SCHÖNEN TAGE!

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