Heute ist ein überaus müder Tag. Mich fällt kurz nach dem Aufwachen eine Migräne an und schickt mich zurück auf die Matte.
Zum Glück haben wir vom Juli noch ein paar Vorräte und Claudia kann uns einen Kaffee und aus den Haferflocken mit heißem Wasser und Marmelade einen Porridge kochen.
Nach dem einfachen Frühstück nehme ich eine Tablette gegen die Kopfschmerzen und schlafe den Schmerz weg. Nach einer halben Stunde geht es schon wieder gut.
Wir vergammeln den Tag im Cockpit. Irgendwie ist noch die Luft raus. Die Arbeit der letzten Tage und die Anreise haben uns platt gemacht.
Ach ja: Gegenüber ist eine Yacht abgereist, also ist auch eine Steckdose frei geworden. Yeah: Kühlschrank läuft.
Gestern haben wir noch erfahren, dass in Vila Baleira zu ehren Columbus ein Mittelalterliches Fest ist. Es wird die Ankunft von Christoph Columbus auf Porto Santo gefeiert. Da werden wir heute noch hingehen – aber zuerst müssen wir einkaufen.
Wir laufen mit unserem faltbaren Sackkarren und zwei Faltboxen ins Dorf und versorgen uns mit Lebensmitteln für die nächsten Tage.
Nachdem die Einkäufe verstaut sind, schraube ich mit großem Zeremoniell den Grill von „La Seconda“ an. C. hat uns diesen geschenkt, als wir ihn und E. Ende August besucht haben. Der Grill hatte ihm an seinem Boot lange Jahre gute Dienste geleistet. Wir werden ihn in Ehren halten und ihn demnächst hier mal einweihen. Danke nochmal.
Am Abend gehen wir tatsächlich noch ins Dorf um uns das mittelalterliche Treiben anzuschauen. Die Dorfbewohner sind alle entweder als Piraten, als Bürger oder Soldaten verkleidet. Je Kinder, desto Pirat, je Erwachsener, desto Soldat.
Gegen 20:00 Uhr machen wir uns langsam auf den Weg zurück in die Marina. Andrea hat geschrieben, dass sie knapp 2 Stunden vor der Marina ist. Sie ist heute einhand von Funchal aus nach Porto Santo unterwegs und wir wollen beim Anlegen ihre Leinen entgegen nehmen. Sie hat in den vergangenen Wochen, als wir weg waren, immer mal nach „Sabir“ geschaut. Wir freuen uns sehr sie wieder zu sehen.
Wir laufen an der Promenade entlang und sehen ihre Positionslichter in der Dunkelheit auf dem Meer. Hm, irgendwie ist sie doch schneller, als gedacht. Irgendwann rennen wir den Weg zur Marina um rechtzeitig da zu sein.
Fast gleichzeitig mit Andrea kommen wir in der Marina an und leuchten ihr mit dem roten Licht der Stirnlampe den Weg auf den freien Platz am Steg.
Nachdem die Leinen fest sind, laden wir Andrea zu uns auf das Schiff ein und lassen uns von ihr in unserem Cockpit erzählen, was die letzten Wochen hier auf Porto Santo passiert ist.