Gegen 17:00 Uhr holen wir vor Ferragudo den Anker auf und fahren den Arade hinaus aufs offene Meer. Wir setzen unsere Segel und ziehen gemütlich an der steilen Küste der Algarve entlang. Wir sehen jetzt schon immer wieder Höhlen und wunderschöne Felsformationen. Die berühmteste von allen aber ist die Höhle von Benagil, unser Ziel für heute, bzw. morgen.
Benagil liegt an der Südküste der Zentralalgarve weniger als 6 Seemeilen westlich von Portimão zwischen Praia do Carvoeiro und Armação de Pêra.
Wir kommen nach ungefähr zwei Stunden gegen 19:00 Uhr an unserem Ankerplatz am Praia da Marinha bei Benagil für diese Nacht an.
Wir merken gleich: diese Nacht wird sehr unruhig und schaukelig werden, aber wir nehmen das auf uns, denn wir wollen morgen sehr früh aufstehen um die berühmte Höhle zu besichtigen.
Da sie nur vom Wasser aus zu erreichen ist, wird die Höhle in den meisten Fällen mit geführten Touren besichtigt. Im Verlaufe eines Tages sind hier unzählige Ausflugsboote unterwegs, die teilweise sogar von Lagos hier her kommen, um Besuchern die Höhle zu zeigen.
Da wir mit Sabir quasi „um die Ecke“ geankert haben, werden wir morgen mit unserem Dinghy in kurzer Zeit an der Höhle sein und hoffen so zeitig dort zu sein, dass wir sie für uns alleine haben.
Wir genießen am Abend die Aussicht auf den naheliegenden Strand, der sich mit zunehmenden Dunkelheit leert und es wird ruhig um uns. Wir sind das einzige Schiff das hier ankert. Östlich sehen wir die Lichter von Albufeira in der Ferne. Über uns leuchten die Sterne und wir sehen sogar die Milchstraße. Wir gehen bald schlafen um am nächsten Tag früh aufzustehen.
Wir stellen uns einen Wecker und werden nach dieser sehr unruhigen und nicht sehr erholsamen Nacht mit einem sagenhaften Sonnenaufgang belohnt.
Auf dem Vorschiff machen wir es uns mit unseren Cockpitkissen bequem, der Kaffee und das Müsli schmecken mit dieser Aussicht doppelt gut.
Für einen kurzen Moment wird der Elefatenfels sehr schön und beeindruckend von der Sonne bestrahlt und ist in diesem Licht gut zu erkennen.
Wir machen uns mit unserem Dinghy auf den Weg zur Höhle und stellen fest, dass wir dort nicht die ersten sind. Aber das macht nichts, es sind nur vereinzelt Standup-Paddler hier.
Von innen zeigen sich die jahrtausendealten Gesteine in ihrer schönsten und ungewöhnlichsten Form. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Je nach Sonneneinstrahlung, welche durch ein rundes Loch in der Felsendecke kommt, ändert sich die Farbe und lässt die Höhle in Gold erstrahlen.
Wir machen sehr viele Bilder, hier seht ihr eine kleine Auswahl, es ist uns nicht leicht gefallen die schönsten rauszusuchen.
Als die ersten Ausflugsboote kommen machen wir uns zurück auf den Weg zu Sabir.
Es gelingen uns auch noch ein paar schöne Aufnahmen von Sabir vor dieser wunderschönen Kulisse.
Als wir den Anker heben, merken wir, dass er sich in der Nacht – vermutlich durch das heftige hin und her schaukeln, sehr gut eingegraben oder eventuell unter einem Stein verhakt hat. Wir kommen nach einer kleineren, so nicht geplanten Aktion gut los und machen uns auf den Weg nach Culatra.