Die Reise nach Porto Santo ist nicht ganz spurlos an uns vorbei gegangen. Wir schlafen uns am Morgen des 1.10. erst mal so richtig aus und frühstücken ausführlich und gemütlich im Cockpit. Wir freuen uns darüber, dass wir endlich mal wieder etwas essen können, ohne dass wir Teller und Tassen festhalten müssen.
Wir räumen Sabir auf. Vor allem unser Ölzeug, die Schwimmwesten und einfach alles – was wir heute früh morgens nach der Ankunft einfach von uns geworfen haben um schnell ins Bett zu kommen – hat sich auf dem Salontisch und drum herum angesammelt.
Da wir ja vor dem Hafen am Anker liegen brauchen wir, um auf Porto Santo an Land zu kommen, unser Dinghy. Das bedeutet auch, dass wir versuchen, das „hin“ und „her“ zwischen Schiff und Land auf das Nötigste zu reduzieren, da es doch ein wenig dauert, bis wir die Strecke zurückgelegt haben.
Wir gehen an Land, Peter übernimmt die „Formalitäten“ mit dem Marina-Büro. Das reduziert sich inzwischen auf ein „Hallo, wir sind wieder da, braucht Ihr noch irgendwas von uns?“ und der Antwort „Nein, alles da, willkommen zurück!“. Es fehlt nur die Anmeldung beim GNR (der GNR ist Zoll/Grenzpolizei), da wir Christoph als neues Crew-Mitglied anmelden müssen. Das GNR-Büro ist jedoch geschlossen, also werden wir das später mal nachholen.
Wir begrüßen unsere Freunde und Bekannten und es kommt uns vor, als wären wir nach einem längeren Urlaub wieder Zuhause angekommen.
Selbstverständlich wollen wir mit Christoph auch die Dinge auf Porto Santo teilen, die wir hier kennen und lieben gelernt haben.
Deshalb machen wir uns am ersten Abend gleich auf den Weg zum „Helio’s Grill“, dort gibt es einfach die besten Burger der Insel.
Gerne hätten wir am darauffolgenden Tag, wie in den vergangenen beiden Jahren, im größeren Rahmen ein „Potluck“ organisiert, dies geht jedoch aufgrund der Kontaktbeschränkung durch Corona nicht. Deshalb hat „nur“ ein Grillen am Stand im kleinen Rahmen stattgefunden. Wir haben Fleisch und Gemüse zum Grillen gekauft und einen leckeren Salat vorbereitet. Danach haben wir den Grill, unser Geschirr, das Besteck und uns in das Dinghy gepackt und sind um die Hafenanlage herum an den kleinen Strand gefahren.
Wir haben lecker gegessen und uns gut unterhalten.
Als die Sonne dann weg war, wurde es jedoch schnell kühl und der Abend endete etwas abrupt.
Rund Porto Santo
Schon die letzten Jahre, als wir auf Porto Santo waren, wollten Peter und ich einmal „Rund Porto Santo“. Irgendwie haben wir das aber nie geschafft. Vermutlich lag es auch an mir, da ich es mir nicht vorstellen konnte. Doch nun, nach der Überfahrt fühle ich mich atlantikerprobt und Christoph wird langsam unruhig: Er möchte unbedingt auch noch einen Segeltag einlegen. Also eine perfekte Gelegenheit um dieses „Abenteuer“ heute gemeinsam zu starten.
Wir gehen früh Anker auf und starten Richtung „Martins Insel“ (unser Name für die „Ilhéu de Cima“). Diesen Weg kennt Sabir schon, ist es doch die Strecke, die wir die letzten Jahre immer mal wieder auf und ab gesegelt sind.
Christoph lässt auch heute nichts unversucht um einen Fisch an seine Angel zu bekommen.
Die Windsteuerfahne kommt heute nicht zum Einsatz, heute darf/muss jeder Sabir mal durch Wind und Welle steuern.
Wir haben einen wunderschönen Segeltag. Nachmittags gibt es Kaffee und einen Kuchen, den ich tags zuvor gebacken habe.
Peter und ich erkennen vom Wasser aus immer mal wieder Stellen, die wir die letzten Monate hier mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad erkundet haben. Nach etwas mehr als der Hälfte der Strecke schauen wir auf die uns unbekannte Nordwestseite der Insel. Wir nähern uns der Insel der „liegenden Frau“ (unser Name für die „Ilhéu da Baixo“) und umrunden diese. Die Fähre nach Madeira, „Lobo Marinho“, begegnet uns und wir nehmen wieder Kurs auf den Ankerplatz vor dem Hafen.
Wir kommen bei Einbruch der Dunkelheit zurück und genießen zum Abschluss des schönen Tages im Cockpit ein kühles Ankerbier.
Captains Dinner
Wenn man auf Porto Santo ist, darf auch – wie wir finden – ein Strandspaziergang mit Einkehr am „Bolo do Caco“ Stand an der Landungsbrücke nicht fehlen.
Zum Nachtisch ein Lambeca ist auch Pflicht.
Da sich die Zeit mit Christoph dem Ende neigt, gibt es am Abend noch ein Abschiedsessen. Hierzu bestellt der Skipper einen Tisch im Restaurant „Adega das Levadas„. Ein besonderer Service ist, dass wir von einem Fahrer des Restaurants am Taxistand vorne im Dorf abgeholt werden.
Wir genießen ein sehr leckeres Essen an diesem Abend in sehr schönem Ambiente.
Mit vollem Magen lassen wir uns danach wieder zurück zu Sabir fahren. Der Abend klingt im Cockpit aus und wir fallen müde und zufrieden in unsere Betten. Morgen schon müssen wir nach Madeira segeln, damit Christoph dort am 6.10. ins Flugzeug steigen und nach Hause fliegen kann.