Nachdem wir Anfang Dezember nach Deutschland zurück gekommen sind, mussten wir uns erst mal wieder ganz gehörig umstellen. Deutschland war so viel mehr angespannt und gestresst. Wir haben überall eine etwas aggressive Stimmung gespürt. War das schon immer so? Ist es durch Corona bedingt – keine Ahnung.
Wir sind gespannt, ob wir dieses Jahr in Weihnachtsstimmung kommen werden…
Das waren die letzten Zeilen in unserem Blog Anfang Dezember 2020.
… Nein, wir sind tatsächlich nicht in Weihnachtsstimmung gekommen…das erste Weihnachtsfest ohne die Familie und ohne Besuche. Das fühlt sich nicht richtig und komisch an. Die sozialen Kontakte mit der Familie haben dieses Jahr gelitten und in dieser heimeligen Zeit fällt es noch schwerer sich an die Kontaktbeschränkungen zu halten.
Wir haben das Beste daraus gemacht. Wir besorgen uns einen Adventskranz, backen Weihnachtsbrötchen (drei Tage lang). Wir verteilen die Weihnachtsbrötchen an meine Familie, verschicken sie in einem Weihnachtspaket an Peters Mutter nach Frankreich und in einem Paket zu unseren Freunden nach Porto Santo.
Unser Lieblings-Restaurant Rose in Eschenau bietet „Essen im Glas“ (eingekochte Speisen) an. Jedes Familienmitglied im Umkreis von 70 km – hat sich ein leckeres Essen ausgesucht, welches dann am Heilig-Abend nur noch erwärmt werden musste. Dank Skype haben wir ein „virtuelles Weihnachtsessen“ geplant und haben diese gemeinsame Zeit, in Verbindung mit dem wirklich sehr, sehr guten Essen, so gut es unter diesen Umständen ging, sehr genossen.
Wir sind gespannt, ob wir dieses Jahr in Weihnachtsstimmung kommen werden…
…und dann ist da ja auch immer gleich noch Silvester. Aus diesem Anlass stieg bei uns die Mega-Silvesterparty. Ja. Wir haben auf die Kontaktbeschränkungen gepfiffen und haben eine Silvesterparty organisiert. Alle wurden eingeladen. Ab 20:00 Uhr sollte die Party starten, wir waren noch nicht richtig fertig mit unserem Silvestermenü, da haben auch schon die ersten vorbeigeschaut. Bis morgens um vier war es ein Kommen und Gehen. Ach so, was ich bisher nicht erwähnt hatte … es war natürlich eine virtuelle Silvesterparty. Wir hätten nicht gedacht, dass das funktioniert. Es war ein wirklich sehr geselliger Abend und ein gelungener Ausklang vom Corona-Jahr 2020.
Wir sind gespannt, ob wir dieses Jahr in Weihnachtsstimmung kommen werden…
…und vieles hat sich seither verändert. Wir haben inzwischen beide unsere Jobs gekündigt, wenngleich aus durchaus verschieden Anlässen und nicht aus dem Grund, um komplett aus dem Leben hier auszusteigen. Bei vielen Gesprächen und den damit verbundenen Emotionen, haben wir diese Entscheidung getroffen. Doch das ist eine Geschichte, die soll vielleicht ein ander’ Mal erzählt werden.
Den Tipp von einem Einhandsegler, den wir in unserem ersten Jahr auf Porto Santo kennengelernt haben („quit your job, show them the f*****, sell your stuff, your house, your car … and go sailing!“), fanden wir damals noch recht mutig und erst in sehr weiter Ferne für uns erreichbar. Inzwischen haben wir tatsächlich den ersten Schritt getan. Den zweiten lassen wir selbstverständlich aus, der vierte wird überdacht, den dritten und fünften überspringen wir nochmal.
Für Peter ist klar, dass er ab April mit “… and go sailing“ das nachholen will, was eigentlich schon letztes Jahr unser Plan war. Ob sich dieser Plan umsetzen lässt, muss die Entwicklung der Situation mit Corona zeigen. Meine Entscheidung nach Porto Santo mitzukommen wird erst fallen, wenn klar sein wird, dass… aber auch das ist eine Geschichte, die vielleicht ein ander’ Mal erzählt werden soll…